Bewegung und Gehirn
Bewegung ist die „Muttersprache“ des Gehirns, mit der wir schon im Mutterleib den ersten Kontakt mit der Welt haben.
Schon vor der Geburt, im Mutterleib, werden bestimmte Bewegungspräferenzen und Bewegungsmuster ausgebildet, z.B. werden wir Rechts- oder Linkshänder? Welcher Arm ist oben, wenn man die Arme verschränkt?
Zunächst sind es im Säuglingsalter grobe, undifferenzierte Gelenkbewegungen, die sich im Laufe der Zeit zu immer feineren Bewegungsabläufen entwickeln, um z.B. eine bestimmte Aktion oder Handlung auszuführen, wie einen Stift zu halten, um zu schreiben oder zu malen, oder mit gut koordinierten Bewegungen in Hüfte, Knie und Fußgelenken weich und gut ausbalanciert zu gehen.
Die Ausbildung von Bewegungsmustern und Bewegungspräferenzen ist sinnvoll und auch sehr nützlich, um z.B. schnelle Handlungen und Aktionen ausführen zu können, ohne lange darüber nachdenken zu müssen, wie etwas zu tun ist, z.B. wie ich mich auf einen Stuhl setze und wieder aufstehe, wie ich nach einer Tasse greife und sie zum Mund führe. Ich mache das ohne große Verzögerung mit absoluter Sicherheit, weil ich das schon tausendmal gemacht habe.
Probleme kann es geben, wenn ich z.B. durch einen Unfall bestimmte Muskeln und Gelenke nicht mehr effizient steuern und bewegen kann.
Wenn ich mich nicht mehr bücken, drehen, hinlegen oder aufstehen kann oder Gleichgewichtsstörungen habe. Wenn ich funktionelle Bewegungen nicht mehr ausführen kann, z.B. nach einem Schlaganfall oder bei Störungen des Nervensystems wie z.B. bei Multipler Sklerose, Parkinson, Cerebralparese oder bestimmten Muskelerkrankungen.